Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (Robert Musil).

"Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" ist ein Roman von Robert Musil, der die Ereignisse an einem Internat in der Provinz der österreichisch-ungarischen Monarchie beschreibt. Die Hauptfiguren sind Törleß und seine Mitschüler Reiting und Beineberg. Sie erwischen den jüngeren Mitschüler Basini beim Diebstahl, beschließen jedoch, es geheim zu halten, um ihn bestrafen und quälen zu können. Während Beineberg und Reiting Basini hauptsächlich körperlich und sexuell misshandeln und foltern, versucht Törleß auf psychischer Ebene von Basini zu lernen. Obwohl er Basini auch als ein Objekt der erotischen Lust und Experimente degradiert und ihn zumindest verbal wie einen Sklaven behandelt, beginnt er sich zunehmend von der groben erpresserischen Sadomasochismus seiner Mitschüler abzuwenden. Dennoch übt die Demütigung Basinis einen gewissen Reiz auf ihn aus. Allerdings ist er noch nicht in der Lage, diesen Reiz als Faszination der Macht zu erkennen, in Worte zu fassen und das Geheimnis der menschlichen "Seele" zu ergründen, von dem er glaubt, dass es sich in Basinis Verhalten verbirgt. In der Mitte des Romans gibt es eine Vorausschau auf den erwachsenen Törleß, der sich keineswegs für sein früheres Verhalten im Internat schämt. Und gegen Ende des Romans stellt der Erzähler fest: "Eine Entwicklung war abgeschlossen. Die Seele hatte einen neuen Jahresring wie ein junger Baum gebildet - dieses noch wortlose, überwältigende Gefühl entschuldigte alles, was geschehen war."